Konkretes von Betroffenen

Hier kommen die Menschen zu Wort, die unmittelbar von der geplanten Straße betroffen sind

Monika Egger-Bädern

Es handelt sich tatsächlich um den letzten zusammenhängenden Teil des unteren Kainachtals— und als solcher  wir er von immer mehr Menschen wahrgenommen und frequentiert. Die umliegenden wunderbaren Äcker  „beleben“   uns auf allen Ebenen – deshalb sehe ich es als unser aller Aufgabe ,  dieses wertvolle Gebiet zu schützen und zu bewahren – nicht nur für uns – auch für die folgenden Generationen!!! Im Jahr 2024+ brauchen wir moderne, innovative Lösungen und keine unnötige Bodenversiegelung!

Heidi Stessl

Aufgrund der zunehmenden Starkregenereignisse in Verbindung mit einem massiven Schnellstraßen-Damm parallel der Kainach, steigt die Gefahr für eine Überflutung der Häuser und Keller rechts der Kainach enorm – insbesondere in Hallersdorf. Jetzt sollen dutzende Millionen ausgegeben werden für die Errichtung einer Schnellstraße mit geringer Nutzung (50% der Fahrzeuge werden weiter auf der B70 alt Richtung Hitzendorf/Graz und Söding fahren) um anschließend aus dem Katastrophenfond für die „hausgemachten“ Hochwasseropfer wieder Abermillionen auszugeben (wenn es dann dafür noch Geld gibt). Es werden in Österreich täglich viele Hektar wertvoller Boden versiegelt. Da sollte man sich doch ENDLICH ganz genau überlegen, was wirklich gebraucht wird und ob Projekte gegen Natur und Mensch heute noch zeitgemäß sind. Täglich sind Walker, Läufer, Spaziergänger und Menschen mit ihren Hunden am Kainachufer unterwegs um sich zu erholen und die herrliche Natur entlang des Flusses zu genießen. Dieses wunderschöne Naherholungsbiet, dass wir so sehr lieben, würde durch die B70 NEU vernichtet und in eine feinstaub- und abgasverpestete Zone mit massivem Straßenlärm umgewandelt werden!

Karin Mauser

Mehr Straßen schaffen mehr Verkehr – also keine Option. Der Ausbau und damit die verstärkte Nutzung der öffentlichen Anbindungen müssen das Ziel sein – damit auch die bestehende B70 entlastet wird. Gerade in Zeiten, wo Renaturierung großes Thema sind, kann man einfach keine weiteren Straßen bauen. Die Auswirkungen der Bodenversiegelung ist durch die Hochwässer massiv spürbar. Dieses Projekt schafft neue und löst längerfristig gesehen keine alten Probleme.

Markus Scholze

Die Zerstörung der landwirtschaftlichen Flächen sowie des Erholungsgebiets entlang der Kainach für Mensch und Tier und die Verschärfung der Hochwassersituation ist nachhaltig irreparabel. Wir haben erst im Sommer 2024 hautnah miterlebt was passiert, wenn die Kainach Hochwasser führt. Anstatt die Überschwemmungsflächen der Kainach einzuschränken müssten sie eigentlich in Form einer Kainach-Au erweitert werden. (Die Straße entlang der Kainach in Hallersdorf heißt nicht grundlos „Auenstraße“). Außerdem ist diese geplante Trasse NICHT alternativlos. Man könnte den öffentlichen (Pendler)-Verkehr massiv ausbauen, die neue Trasse entlang der Bahn führen oder die bestehende B70 ausbauen, ohne die Natur so nachhaltig zu zerstören. Ich möchte auch zu Bedenken geben, dass eine neue B70-Schnellstraße nicht den gewünschten Effekt für den oberen Bezirk, insbesondere die von Gewerbetreibenden und Wirtschaftskammer laut propagierten Standortvorteile bringen wird. Dieselben Argumente wurden vor dem Bau der Gaisfelder Umfahrungsstraße propagiert und wie man heute sieht sind die gewünschten Effekte ausgeblieben. Ja, wir brauchen eine Lösung für die Ist-Situation. Aber bitte eine zeitgemäße, nachhaltige, für die nächsten Generationen taugliche und im Einklang mit der Natur und uns als Menschen stehende.

Friedrich und Hermine Sirk

Unser Haus steht in Hallersdorf-Bahn 18 und liegt wenige Meter neben der geplanten neuen Straße. Wegen zu erwartendem Lärm, Staubbelastung, Abgasen,…. ist es unzumutbar für die Lebensqualität! Kein Gutachten kann das Gegenteil bestätigen, da es nur von der Wettersituation abhängt, wie stark die Belastungen sind.
Außerdem haben wir seinerzeit unser Haus nicht zur neu geplanten Straßenführung gebaut, die Straße soll zu uns gebaut werden!!! (Unterschied!!!) Auch die Hochwassersituation in unserem Gebiet verschärft sich durch den Straßenbau extrem! Unsere Immobilie ist einer erheblichen Wertminderung ausgesetzt! Sollte die Straße trotz aller begründeten Einwände gebaut werden – wer entschädigt uns? Das Naherholungsgebiet entlang der Kainach ist unwiederbringlich verloren!

Andrea Kranjec-Kern

Eine Straße quer über wertvollstes Ackerland und mitten im Überschwemmungsgebiet der Kainach ist ökologisch in der heutigen Zeit nicht mehr vertretbar und eine Fehlplanung aus dem vorigen Jahrtausend, wo Starkregenereignisse, Klimawandel, Bodenversiegelung und Lebensmittelsicherheit noch keine Schlagwörter waren.
Die geplante B70“neu“soll kainachnah am linken Kainachufer als ein beinahe 3,5 Meter hoher Straßendamm in einem Gebiet mit akuter Hochwassergefahr errichtet werden. Dadurch gehen Retensionsflächen verloren und ein mögliches Hochwasser wird auf die rechte Kainachseite  abgedrängt, wodurch  die Gefahr für bestehende Siedlungsgebiete (Hallersdorf, Häuser entlang der Auenstraße) geflutet zu werden massiv steigt. Die geplanten Rohrdurchlässe im Straßendamm werden bei hoher Fließgeschwindigkeit einer hochwasserführenden Kainach wohl nicht die Wassermassen gleichmäßig verteilen und verlorene Retentionsflächen kompensieren.
Unser lebenswertes mittleres Kainachtal zeichnet sich vor allem durch fruchtbare landwirtschaftliche Flächen und einem wertvollen Erholungsraum für Mensch und Tier aus. Durch den Bau dieser Umfahrungsstraße werden Lärm und Emissionen auf das gesamte Kainachtal verteilt und dieses damit nachhaltig geschädigt.

Josef Archan, Landwirt in Moosing

Im Bereich Rollau-Moosing sind im Raumordnungplan des Landes die landwirtschaftlichen Flächen als „Landwirtschaftliche Vorrangzone“ ausgewiesen. Nicht ohne Grund, sind es doch die besten landwirtschaftlich nutzbaren Äcker des Bezirkes und dürften deshalb eigentlich nicht baulich beeinflusst werden. Durch die neue Straße sollen diese Flächen versiegelt und durchschnitten werden, was nicht nur einen wirtschaftlichen Schaden für die Besitzer bedeutet, sondern vor allem die Bewirtschaftung erschwert, von zusätzlichen schädlichen Umwelteinflüssen einmal abgesehen. Die Raumordnung sollte doch im Interesse der Gesamtbevölkerung für Sicherheit der Flächennutzung sorgen. Gerade unter den heutigen Gesichtspunkten dürfen solche Flächen nicht mehr versiegelt und nachfolgend zersiedelt werden wie dies Beispiele entlang von Autobahnen und Schnellstraßen zeigen. Wir alle brauchen Wohngebiete, Industrie- und Verkehrsflächen. Die Regionen und die dort lebende Bevölkerung muss sich auf die meist teure Raumordnung verlassen können damit eine aus wirtschaftlicher und umweltpolitischer Sicht erfolgreiche Zukunft möglich wird. Mit der Umsetzung einer Schnellstraße mitten durch die ertragreichen Äcker und das noch unverbaute mittlere Kainachtal können diese Ziele nicht erreicht werden und wird damit die gute Zukunft der Region zerstört. Es muss eine bessere Lösung gefunden werden!