Projekte

Mit unseren Projekten setzen wir gezielte Maßnahmen für ein nachhaltiges und lebenswertes Mittleres Kainachtal um. Ob Naturschutz, Förderung der Artenvielfalt, oder klimafreundliche Initiativen – durch engagierte Zusammenarbeit schaffen wir eine lebenswerte Zukunft für die Region.

Wildbienenhotel  Kainachtal

Information Wildbienenhotel

Dieses Wildbienenhotel ist von besonders engagierte Mitgliedern des Vereins, mit Unterstützung privater Material- und Geldspenden, sowie Firmensponsoren auf dem Grund der Biolandwirtschaft der Familie Archan im November 2024 errichtet worden. Wissenschaftlich begleitet wurde dieses Vorzeigeprojekt durch den Naturschutzbund Steiermark. Allen Beteiligten ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle.


Der kainachnahe Standort, in einem Blühstreifen, an einer Wildhecke mit unterschiedlichstem Nistmaterial ist idealer Brutplatz für dutzende Wildbienenarten. Je Bohrloch können 3-5 Nistkammern genutzt werden, um ebenso viele Wildbienen hervorzubringen. Die Hotels ergänzen die immer seltener werdenden Altbäume, die ursprünglichen Nistplätze dieser wichtigen Blütenbestäuber.

Projekt mit Volksschule St. Johann:

Die offizielle Präsentation fand am 02.04.2025 um 10:00 Uhr statt. Schüler:innen der Volksschule St. Johann hatten im Vorfeld im Rahmen einer Projektarbeit ihre eigenen Wildbienenhotels gebastelt. Finanziell unterstützt, mit dem nötigen Material versorgt und tatkräftig beim Bau begleitet wurden die Kinder dankenswerterweise vom Steirischen Jagdschutzverein. Der Verein hat pro Kinderhotel 17,- € mitfinanziert und jedes Kind durfte sein fertiges Wildbienenhotel anschließend mit nach Hause nehmen. Besonders hervorzuheben ist das Engagement von Konrad Guggi von der Berg- und Naturwacht Steiermark, der gemeinsam mit den Kindern die kleinen Insektenhotels gebaut hat.

Weitere Projekte mit Schulen sind in Planung, um den Schulkindern möglichst viel Wissen darüber mitzugeben, wie wichtig Artenvielfalt, Biodiversität und die Vielfalt von Wildbienenarten für eine gesunde Natur sind.

Auch Sie sind herzlich eingeladen, das Wildbienenhotel zu besichtigen und sich vor Ort zu informieren. Eine in der Nähe des Bienenhotels aufgestellte Schautafel zeigt anschaulich, wie Wildbienen leben, sich vermehren und welche Voraussetzungen sie dazu benötigen.

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, mit etwas handwerklichem Geschick ein kleines Wildbienenhotel für den eigenen Garten zu basteln.
Nachstehend finden Sie ein paar nützliche Hinweise für den Bau und den optimalen Aufstellungsort.

Das ist beim Bau, bzw. der Wahl des optimalen Aufstellungsortes zu beachten

  • Schutz vor Wind und Wetter – Rückseite in Richtung Hauptwetterseite (bei uns meist NW)
  • Möglichst viel Licht und offen nach Süden, Südosten
  • Schutzgitter vor der Einflugseite, damit die Brut der Bienen nicht zur Nahrungsquelle für Vögel, wie den Specht wird
  • Genügend Futterquellen (verschiedenste blühende, heimische Pflanzen) müssen angeboten werden, da sich die Bienen bei der Futtersuche nur ein paar hundert Meter im Umkreis des Nistplatzes bewegen
Baumaterialien / Füllmaterial
  • Das Grundgerüst ist ein Holzriegelbau
  • Alte Dachziegel – (Strangfalzziegel) oder atmungsaktive Tonziegel mit bereits vorhandenen Löchern (Nistgängen) von 3-9mm Ø. Trockenmauern bieten ebenfalls guten Unterschlupf.
  • Schilfröhrchen, Bambusröhrchen – beim Abschneiden auf einen sauberen und glatten Schnitt achten, mind. 10cm lang, 3-9mm Ø, keine Kunststoffröhrchen verwenden!
  • Markhaltige Äste von Holunderstauden oder Brombeersträuchern müssen nicht vorgebort werden
  • Hartholz – mit sauberen Bohrgängen; entrindet und trocken; am besten quer zur Maserung bohren, Gänge 5-10cm tief 2-8mm Ø möglichst nicht ins Stirnholz bohren, da sich mit der Zeit die Fasern aufstellen und die Flügel der Bienen verletzen. Risse im Holz zerstören die Nistgänge, da eventuell Wasser eindringen könnte.
  • Totholz – muss trocken, ohne Fäule und Bohrungen sein
  • Löß, sandiger Lehm – in eine Kiste füllen und feststampfen, eventuell 2cm tiefe Bohrlöcher anbringen, um die Erdnister zum Weitergraben zu animieren

Zusätzlich zu beachten
  • Generell nur gut getrocknetes natürliches Baumaterial und keinen Kunststoff verwenden
  • Die Einflugöffnungen sollten immer sauber und nicht ausgerissen sein, da sich die Bienen ihre empfindlichen Flügel verletzen könnten.

  • Weichholz als Nistmaterial möglichst vermeiden, da es zu viel „arbeitet“

Information Wildbienen

Weltweit gibt es ca. 30.000 Wildbienenarten. In Österreich leben ca. 700 und davon wieder ca. 400 in der Steiermark. Diese Bienen sind besonders wichtig für die Biodiversität, Artenvielfalt und das gesamte Ökosystem. Sie leisten einen äußerst wertvollen und wichtigen Beitrag bei der Bestäubung unterschiedlichster blühender Pflanzen.
Nahezu alle diese Bienen leben solitär (nicht in Völkern, wie die Honigbiene) und sind auf nur eine, oder wenige Blüten als Nahrungsangebot spezialisiert. Je reicher und verschiedener das Nahrungsangebot, desto mehr Arten siedeln sich an. Wichtig dabei sind heimische Blütengehölze, Obstbäume, Rank- und Kletterpflanzen, Wildstauden, Wildblumenwiesen und wildkräuterreiche Magerwiesen, Gemüsebeete sowie Heil -und Gewürzkräuter. Gibt es zu wenig Nahrungsangebot, sterben sie aus.

Die Mauerbienen, als eine der wichtigsten Vertreter der in Österreich lebenden Wildbienenarten, sind im Frühjahr die ersten, die aus den Neströhren schlüpfen und jede Zelle mit einem Ei und Blütenpollen belegen. Sie sind die ersten Bestäuber für früh blühender Obstbäume. Die Larven wachsen bis zum Sommer zu Bienen heran und warten in den Niströhren bis sie im nächsten Frühjahr schlüpfen.