Landwirtschaft
Die Landwirtschaft mit besonders hohem Anteil an Biobetrieben ist das Herzstück unserer Region. Diese versorgt uns mit frischen Lebensmitteln, erhält unsere Kulturlandschaft und sichert Arbeitsplätze. Doch dieses wertvolle Erbe ist durch den geplanten Bau der B70 Neu bedroht. Gemeinsam setzen wir uns für den Schutz unserer landwirtschaftlichen Flächen ein und kämpfen gegen die Zerstörung unserer Heimat.
Auswirkungen auf die Landwirtschaft
FRÜHER
Seit vielen Jahrhunderten bewirtschaften Bauern im mittleren Kainachtal die Böden entlang des Flusses. Sie sind besonders fruchtbar, weil sie bei Hochwässern regelmäßig überflutet und dadurch die Fruchtbarkeit gesteigert wurde. Damit es nicht zu Abschwemmungen kam, wurden schon immer Hecken quer zu Fließrichtung angelegt und gepflegt.
Vor rund 50 Jahren setzte in der Landwirtschaft eine starke Mechanisierung und Intensivierung ein. Um die Ackerflächen maschinell besser bewirtschaften zu können, erfolgte gegen Ende der 1970-iger Jahre eine Grundzusammenlegung. Dadurch wurden Ackerflächen größer, durch entsprechende Zufahrtswege aufgeschlossen und das ganze Gebiet als Landwirtschaftliche Vorrangzone in der Raumordnung ausgewiesen. Um diese Zone auch vor Hochwässern besser zu schützen, wurde gleichzeitig die Kainach in diesen Bereichen reguliert. Diese Maßnahme sollte auch die neu entstandenen Wohnobjekte an den Rändern des Tales schützen.
HEUTE
Heute erleben wir Änderungen des Klimas, einerseits verbunden mit Starkregenereignissen, andrerseits mit längeren Trockenphasen. Das stellt auch die Landwirtschaft in dieser Region vor neue Herausforderungen. Eine beachtliche Anzahl der Flächen wird seit vielen Jahren biologisch bewirtschaftet und auch Biodiversitätsflächen angelegt. All das sind auch Maßnahmen, die sich positiv auf die Böden auswirken und somit den Klimaänderungen entgegenwirken.
Der Klimawandel und andere Entwicklungen führen uns auch vor Augen, wie wichtig es ist, wertvollen Ackerboden zu erhalten, diesen nicht für Baumaßnahmen zu versiegeln und somit für die Lebensmittelproduktion und den Fortbestand bäuerlicher Betriebe zu erhalten.
Zur geplanten Umfahrungsstraße B 70 neu muss festgestellt werden, dass all diese positiven Aspekte vernichtet würden und nicht nur die Äcker, sondern das ganze Tal der Länge nach durchgeschnitten würde und die negativen Auswirkungen wie Lärm und Schadstoffe im ganzen Kainachtal bis an die Hügelränder verteilt würden – und zwar für immer!